Der von der Heidelberger Junior-Professorin Annette Haußmann (Praktische Theologie) und dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter an der LMU München Niklas Schleicher (Systematische Theologie) herausgegebene Sammelband „Aktuelle Theologie“ gibt der Frage nach der Relevanz theologischer Forschung vielfältige exemplarische Antworten. Relevant sei Theologie, wenn sie sich auf gegenwärtige Fragen in Gesellschaft, Kultur, Öffentlichkeit und Wissenschaft beziehe (8). Die Themen im Buch reichen von Kants Religionsphilosophie (Berkefeld) über Schulseelsorge (Kunad) bis zur Bedeutung von Paratexten in der griechischen Bibel (Mele). Die Beiträge stammen allesamt von Nachwuchswissenschaftler*innen, die ihre Beiträge im Rahmen der „Jungen Akademie“ 2018–2019 an der Ev.-Theol. Fakultät München vorgetragen und diskutiert haben. Dass Foren wie die „Junge Akademie“ durch den interdisziplinären Austausch einen großen Mehrwert für die wissenschaftliche Arbeit der Beteiligten haben, kann sich jede*r Wissenschaftler*in leicht vorstellen oder aus Erfahrung bestätigen. Dass ein Buch daraus wird, ist ermutigend für junge theologische Stimmen und interessant für alle, die so daran teilhaben können.

Insbesondere für die „Bubble“ der theologischen (wie anderer geisteswissenschaftlicher) Nachwuchswissenschaftler*innen interessant und teilweise sehr unterhaltsam sind die drei rahmenden Beiträge, die Interdisziplinarität und den enzyklopädischen Charakter theologischer Forschung reflektieren (Pezzoli-Olgiati), selbstironisch die Risiken des akademischen Arbeitens beleuchten (Höpflinger) und dialogisch das Problem des enzyklopädischen Anspruchs der Theologie als Fach aus vielen spezialisierten Disziplinen bearbeiten (Haußmann/Schleicher).

Dass interdisziplinärer Austausch in der Theologie reizvoll ist und dass es lohnt, die Relevanzfrage immer wieder zu stellen, zeigt dieser Band.